Herr Ober, mein Löffel ist irgendwie krumm...
Wahnsinn. Ich kann mich noch erinnern, wie ich als kleiner Junge ungläubig vor dem Fernseher saß und zusah, wie ein jugendlich aussehender Lockenkopf namens Uri, den ich bis vor wenigen Tagen gedanklich dank der Vornamens als Schweizer abgestempelt hatte, kaputte Uhren reparierte, Pflanzensamen in seiner Hand keimen liess und ähnliche Sachen machte. Alles mit Geisteskraft. Sogar mein rationaler Vater liess sich dazu hinreissen, eine defekte Uhr auf den Fernseher zu legen und als ich mich wieder traute zu atmen... war sie immernoch kaputt.
Jetzt taucht Uri wieder auf, weniger jugendlich, immer noch Löffel verbiegend und Uhren reparierend (auch wenn er inzwischen scherzhaft 2 Euro pro Reparatur fordert). Auch wenn die Show nur eine Kopie eines israelischen Formats darstellt (bei dem Herr Geller wohl nicht nur positiv aufgefallen ist) hofft ProSieben, damit an den Erfolg anderer Formate (Next Superstar, Next Poppmodel) anzuschliessen. Auch diesmal werden junge Mentalisten (wieder ein neues Wort gelernt), bisher unverbraucht, der Gunst des Fernsehpublikums ausgesetzt.
Okay, zugegeben, unerklärliche Momente gibt es genug während der Show. Wenn Hayashi die Schärfe eines Kampfmessers mit einer Salatgurke präsentiert und dann mit "Das sollte jetzt dann nicht passieren" die zerschnittene Gurke präsentiert fragt man sich doch, mit welchem Körperteil er das Experiment ausführen möchte? Vicent Raven erinnert mit seinem Outfit ein wenig an "Pinhead" aus Hellraiser, wenn er vom Torwächter spricht wartet man fast unausweichlich auf Bill Murray und Dan Akroyd mit den Protonen-Beschleunigern auf dem Rücken. Auch die leicht verzerrte Stimme bei seiner Einführungsrede nimmt der Show den letzten Rest Glaubwürdigkeit (die bereits durch die bemühte Telefonsex-Stimme zur Präsentation der vorherigen Kandidatin arg leiden musste). Vielleicht sollte ich aufpassen, was ich schreibe, immerhin steht der Rabe in Verbindung mit den Toten...
Plötzlich frage ich mich, ob ich wegen diesem Unfug jetzt das Dschungelcamp verpasst habe, stelle aber fest, dass das erst am 11.1. losgeht. Glück gehabt. Trotzdem hat mich dieser Schock daran erinnert, dass ich mit dieser Sendung wertvolle Lebenszeit verschwende. Auch wenn die Lebensweisheiten des vermeintlichen Kantonbewohners ("Wenn du es dir jetzt anders überlegst, nehme ich es dir nicht übel" - ja, lieber fünf Minuten feige als ein Messer in der Gurke) natürlich zu meiner Erleuchtung beitragen könnten entscheide ich mich, nicht zuletzt dank der herausragenden Auswahl zwischen "Ekel im Einsatz", "Goodbye Deutschland" und diversen anderen gehirnbefreiten Zonen doch, wenigstens die letzten 20 Minuten "House" zu schauen... das Elend anderenorts ist mal wieder nicht auszuhalten.
ProSieben hätte gut daran getan, sich selbst nicht so ernst zu nehmen und auf Übersinnlichkeit zu pochen (wenngleich der kaum gesprochene Bergdialekt, in dem Raven mit seinem Raben Corax (einfallsreicher Name für einen Raben, übrigens), die vorgeführten Aktionen sind beinahe ausnahmslos bereits mehrfach als Tricks enttarnt worden und auch nicht nur von einem "Magier" vorgeführt worden.
== Edit ==
Erschreckend hoch waren jedoch die Einschaltquoten dieser Jahrmarkt-Show... über 21% in der relevanten Zielgruppe... *seufz*
Jetzt taucht Uri wieder auf, weniger jugendlich, immer noch Löffel verbiegend und Uhren reparierend (auch wenn er inzwischen scherzhaft 2 Euro pro Reparatur fordert). Auch wenn die Show nur eine Kopie eines israelischen Formats darstellt (bei dem Herr Geller wohl nicht nur positiv aufgefallen ist) hofft ProSieben, damit an den Erfolg anderer Formate (Next Superstar, Next Poppmodel) anzuschliessen. Auch diesmal werden junge Mentalisten (wieder ein neues Wort gelernt), bisher unverbraucht, der Gunst des Fernsehpublikums ausgesetzt.
Okay, zugegeben, unerklärliche Momente gibt es genug während der Show. Wenn Hayashi die Schärfe eines Kampfmessers mit einer Salatgurke präsentiert und dann mit "Das sollte jetzt dann nicht passieren" die zerschnittene Gurke präsentiert fragt man sich doch, mit welchem Körperteil er das Experiment ausführen möchte? Vicent Raven erinnert mit seinem Outfit ein wenig an "Pinhead" aus Hellraiser, wenn er vom Torwächter spricht wartet man fast unausweichlich auf Bill Murray und Dan Akroyd mit den Protonen-Beschleunigern auf dem Rücken. Auch die leicht verzerrte Stimme bei seiner Einführungsrede nimmt der Show den letzten Rest Glaubwürdigkeit (die bereits durch die bemühte Telefonsex-Stimme zur Präsentation der vorherigen Kandidatin arg leiden musste). Vielleicht sollte ich aufpassen, was ich schreibe, immerhin steht der Rabe in Verbindung mit den Toten...
Plötzlich frage ich mich, ob ich wegen diesem Unfug jetzt das Dschungelcamp verpasst habe, stelle aber fest, dass das erst am 11.1. losgeht. Glück gehabt. Trotzdem hat mich dieser Schock daran erinnert, dass ich mit dieser Sendung wertvolle Lebenszeit verschwende. Auch wenn die Lebensweisheiten des vermeintlichen Kantonbewohners ("Wenn du es dir jetzt anders überlegst, nehme ich es dir nicht übel" - ja, lieber fünf Minuten feige als ein Messer in der Gurke) natürlich zu meiner Erleuchtung beitragen könnten entscheide ich mich, nicht zuletzt dank der herausragenden Auswahl zwischen "Ekel im Einsatz", "Goodbye Deutschland" und diversen anderen gehirnbefreiten Zonen doch, wenigstens die letzten 20 Minuten "House" zu schauen... das Elend anderenorts ist mal wieder nicht auszuhalten.
ProSieben hätte gut daran getan, sich selbst nicht so ernst zu nehmen und auf Übersinnlichkeit zu pochen (wenngleich der kaum gesprochene Bergdialekt, in dem Raven mit seinem Raben Corax (einfallsreicher Name für einen Raben, übrigens), die vorgeführten Aktionen sind beinahe ausnahmslos bereits mehrfach als Tricks enttarnt worden und auch nicht nur von einem "Magier" vorgeführt worden.
== Edit ==
Erschreckend hoch waren jedoch die Einschaltquoten dieser Jahrmarkt-Show... über 21% in der relevanten Zielgruppe... *seufz*
(Dienstag, 8. Januar 2008)
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